Berichte 2015

Kommunikationskompetenz, Kooperationskompetenz 

und Netz – Kompetenz

 

LandFrauen wurden zum Thema Lobbying für den ländlichen Raum geschult

 

Celle / Berlin. Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) hatte zu einem Seminar für drei Tage ins Dietrich Bonhoeffer Haus nach Berlin eingeladen. Siebenundzwanzig interessierte KreislandFrauen aus ganz Deutschland trafen sich zum Thema: „Lobbying auf Orts – und Kreisebene: Interessenvertretung für Frauen im ländlichen Raum gestalten“. Nach der Begrüßung durch dlv – Präsidentin Brigitte Scherb gab es eine Vorstellungsrunde, in der sich jede LandFrau äußern konnte, welche Erwartungen sie an das Seminar habe und welche konkreten Fragestellungen.

Mit einer theoretischen Einheit gab uns Referentin Dr. Sabina Fleitmann eine Einführung in die politische Interessenvertretung. Was bedeutet Lobbying und welchen Nutzen bringt es uns? Wir werden als Verband in der Öffentlichkeit wahr genommen. Außerdem haben die Verbände die Chance, sich als Lobbyisten mit transparenten Kriterien und klaren Zielen zu positionieren. Ferner profitieren wir davon, dass wir als Verband (fach-) Kompetent erscheinen und in Zukunft regelmäßig zu Fachfragen konsultiert werden. Für den weiblichen Blick in der Lobbyarbeit gibt es fünf Argumente, und diese sind: Kommunikationskompetenz, Kontakt – Kompetenz, Netz – Kompetenz, Kooperationskompetenz und (Selbst-) Organisations- Kompetenz. Ein Schwerpunkt Modul informierte die Referentin uns über Grundlagen, Ziele und Nutzen von Lobbying in den Verbänden. 

Von ihren Erfahrungen berichtete uns kurz LandFrau und MdB Ingrid Pahlmann, die zu der Fraktion der CDU / CSU gehört. Diese vielfältigen und wichtigen Informationen waren eine gute Voraussetzung, uns in Gruppen auf die geplanten Parlamentarier – Gespräche am nächsten Tag vorzubereiten. Wie geht man da vor? Hilfreich war die Checkliste mit zehn Prüfsteinen für die Entwicklung von Lobby – Konzepten. Gut vorbereitet und mit Fragen gerüstet ging es am dritten Tag unseres Seminars dann in den Bundestag. Wir hatten die Möglichkeit, mit drei MdB zu diskutieren, und zwar mit Svenja Staedler (SPD) zu den Themen: „ Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Jugendmedienschutz und bürgerschaftliches Engagement.“ Der nächste Gesprächspartner war MdB Franz-Josef Holzenkamp (CDU / CSU). Hier bewegt uns die Frage: „ Wie sieht in zehn Jahren die Landwirtschaft aus?“ Eine Antwort konnte nicht darauf gegeben werden, denn man muss erst einmal die jetzige Situation regeln. Leider war die Diskussionszeit sehr knapp, da an diesem  Tag für den Haushalt 2016 namentlich abgestimmt wurde, so dass jeder MdB auch persönlich zur Abstimmung erscheinen muss. Die entstandene Lücke zum nächsten Politiker wurde von den Mitarbeiterinnen der dlv – Geschäftsstelle Ulrike Krause und Ina Krauß prima gefüllt. Ina Krauß, derzeit in Elternzeitvertretung für Astrid Falter Pressereferentin des dlv, hat im Wesentlichen aus ihrer Erfahrung als Journalistin gesprochen und uns deutlich zu verstehen gegeben, dass Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig ist. Zum Schluss unseres Aufenthaltes hatten wir die Möglichkeit, mit dem MdB Sönke Rix (SPD) insbesondere über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sprechen.

Voller Anregungen und Ideen nach drei intensiven Weiterbildungstagen trennten sich die LandFrauen, in der Hoffnung, dass das Netzwerk bestehen bleibt.   

                                                                                                        

 Anette Icken , 2. Kreisvorsitzende der LandFrauen im Landkreis Celle

Foto: Deutscher Bundestag/Stella von Saldern
Foto: Deutscher Bundestag/Stella von Saldern